Steildächer Tondachziegel

Grundprodukt:
Ein Teil des Urgesteins ist der Feldspat, der u.a. aus komplexen Aluminiumverbindungen mit dem Silicium und Kalium besteht. Feldspat verwittert und bildet als unlösliches Zerfallergebnis den Ton. Der Ton ist nach seiner chemischen Zusammensetzung unterschiedlich gefärbt, durch Eisenoxid rotbraun, durch Mangan braun bis schwarz usw. Die bewährten Eigenschaften des Tones beruhen auf seiner Kristallgitterstruktur, die von den Elementen der jeweiligen Verbindung aufgebaut werden. Diese Struktur bewirkt bei Zusatz von Wasser die platische Formbarkeit. Nach dem Brennen verschmelzen die Kristallkörper und erstarren zu einem fertigen Produkt.

Produktion:
Zur Herstellung hochwertiger Ziegel ist es erforderlich, die geeigneten Tonqualitäten zu verarbeiten, bei Einlagerung von Quarzmetall spricht man von Lehm, sind hohe Kalkeinmischungen vorhanden, wird der Rohstoff als Mergel bezeichnet. Der Abbau des Tones erfolgt im Tagebau mit Schaufelradbaggern. Für Dachziegel verwendet man Lehm mit einem Tonanteil von 40-60%. Die richtige Tonmischung wird nachträglich herbeigeführt, ggf. durch Zuführen von Quarzsand, fettere Tone usw.
Im Ton-Aufbereitungsverfahren werden die Ablagerungsstrukturen zerstört, indem sie durch den Zusatz von Wasser aufgequollen werden (Sumpfverfahren). In schweren Walzwerken (kollergang) werden Verunreinigungen zermahlen, in Tonmischer Flußmittel, Baryt, Magerungsmittel zugesetzt. In weiteren Walzvorgängen sowie der Lochsiebpresse wird durch Zugabe von Wasser eine homogene, formbare Masse mit einer Korngröße bis 1mm hergestellt. Die Dachziegelformen werden nun in der Strangpresse (Hohlpfanne, Biber usw.) bzw. in der Strang- und Revolverpresse der Preßdachziegel hergestellt. DAs Brenne der Dachziegel erfolgt nach einer langsamen Trocknung bei 900-1100°C, je nach Eisengehalt des Tones. Anschließend erfolgt eine langsame Abkühlung. Beim Brenne wird durch chemische Vorgänge das Verfestigen des Ziegels erreicht, die richtige Steuerung des Brennvorganges ist Voraussetzung für Maßhaltigkeit, Farbe und Funktionsfähigkeit.

Hohlpfannenziegel

Die Hohlpfanne ist an ihrer besonders tiefgeschwungenen Form erkennbar. Ihre Heimat ist Norddeutschland. Viele historische Gebäude sind mit Hohlpfannen eingedeckt. Auch für Wandverkleidungen ist sie in einigen Gegenden verwendet worden.

Geschwungene Gauben (Fledermausgaube) sind ihr Metier - hier zeigt sie ihre ganze Schönheit und ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Mindestdachneigung:

  • Vorschnittdeckung 40°
  • Aufschnittdeckung 35°
Biberschwanzziegel

Der Biberschwanzziegel eignet sich besonders für die individuelle Gestaltung der kleinteiligen Dächer, wie zum Beispiel Gauben, Kuppeln, Türme und Kamine. Außerdem können untergelegte und eingebundene Biberschwanzkehlen ausgeführt werden. Man unterscheidet:           

  • Doppeldeckung
  • Kronendeckung